Die Gemeinschaft der Motorradfahrer ist längst kein Männerverein mehr. Immer mehr Frauen suchen den Nervenkitzel auf zwei Rädern, und einige sind sogar im Spitzensport, vor allem bei Rallyes, erfolgreich. Aber fahren Frauen die gleichen Maschinen wie Männer oder gibt es Unterschiede?

Anforderungen an Motorräder für Frauen

Wenn sich Frauen nach Motorrädern umschauen, dann haben sie oft andere Kriterien als Männer. Und dabei geht es nicht einmal um Marken oder Typen, sondern vor allem um ganz praktische Dinge. So probieren die meisten Frauen als erstes die Kupplung aus. Muss man den Hebel mit zu viel Kraft ziehen, scheidet ein Motorrad schon mal bei der Wahl aus. Ein nächstes Kriterium ist die Sitzhöhe. Die meisten Frauen wollen gerne mit den Füßen den Boden berühren können, und zwar am besten mit den Fußsohlen. Selbst wer im Gelände mit einem Crosshelm unterwegs ist, will die Maschinen nicht zu hoch haben, um immer noch gut stehen zu können. Damit zusammen hängt auch das Gewicht: Viele Frauen haben Angst, eine schwere Maschine nicht halten zu können, und suchen sich deshalb auch die leichteren Modelle aus.

Motorradtypen für Frauen

Bei der Wahl der Motorradtypen zeigen sich Frauen nicht besonders eingeschränkt, meistens ist es eine Geschmacksfrage. Wer auf Abenteuer aus ist, wird sich eine Gelände -oder Enduromaschine zulegen. So ist die bekannte Rallye Paris-Dakar längst auch zu einer Frauenveranstaltung geworden. Die spätere Siegerin im Auto, Jutta Kleinschmidt, nahm drei Mal mit einem Motorrad an der härtesten Rallye der Welt teil. Nicht ganz so beliebt bei Frauen sind die Superbikes und Racing-Bikes, auch wenn es hier natürlich auch Ausnahmen gibt. Besonders gefragt sind japanische Modelle, in den Bereichen zwischen 600 und 900 Kubik. Frauen sitzen lieber etwas aufrechter, damit sie den Verkehr besser sehen können.

Die beliebten Modelle

Geht man nach den Zulassungen, so war zumindest im Jahr 2017 die Kawasaki Z 650 das beliebteste Motorrad bei Frauen. Es gehört in die Kategorie der Naked Sportsbikes, hat aber ein recht geringes Gewicht. Die Yamaha MT-07 geht in die gleiche Richtung, auch sie ist ein sportliches Motorrad für alle Gelegenheiten, sowohl für die tägliche Fahrt auf die Arbeit als auch für längere Ausflüge. Den dritten Platz belegt die Honda Rebel, ein Klassiker unter den Motorrädern. Mit ihrem niedrigen Sitz erinnert sie fast schon an Chopper. Sie ist, was die Stärke angeht, noch im unteren Leistungsbereich, aber vor allem auf längeren Strecken und Wochenendausfahrten ein Traum.

Harleys für starke Frauen

Es gibt keinen Grund, warum nicht auch Frauen eine Harley Davidson fahren sollten, wenn sie das notwendige Kleingeld haben. Es gibt sogar Motorradclubs für Frauen , die dieses Motorrad fahren, aber auch solche für andere Modelle wie die legendäre Golden Wing. Die Bikerinnen nehmen an internationalen Treffen teil und machen auch eigene Ausflüge.