Einige Jahre lang habe ich an nationalen Enduro Wettbewerben teilgenommen. Ich habe erst relativ spät mit diesen Sport angefangen, da ich es mir vorher nicht leisten konnte. Als ich dann die finanziellen Möglichkeiten hatte, habe ich über zwei Jahre lang mehr oder weniger intensiv trainiert, bis ich an den ersten Wettbewerben teilgenommen habe. Dieser Sport hat auf mich eine besondere Faszination ausgeübt und ich möchte hier versuchen, euch einen kleinen Einblick in diese Sportart zu bieten.
Wieder jeder Sportart ist es auch im Enduro Sport vorteilhaft, wenn man ihn in einer Gruppe ausübt. Ich hatte den großen Vorteil, in der Nähe eines Übungsplatzes zu wohnen, mit der Möglichkeit ausgiebige Ausfahrten in den umliegenden Bergen zu machen. Schon bei den ersten Ausfahrten habe ich andere Enthusiasten kennen gelernt, die mir in Erfahrung und Können bei weiten überlegen waren. Dies hat mir in den folgenden Jahren sehr geholfen.
Die Faszination Enduro
Warum aber ist diese Sportart so faszinierend? Ich hatte in meiner Jugend die Möglichkeit, Trial zu fahren und die totale Beherrschung des Motorrads hat mich immer begeistert. Die Kombination aus Motorradbeherrschung, Geschwindigkeit und Ausdauer, machen den Enduro Sport einzigartig. Bei diesem Sport reicht es nicht aus, einfach nur gut Motorrad fahren zu könne. Es hat viel mit Ausdauer und dem Einteilen der Kräfte zu tun, wenn ein Pilot mehr als 6 Stunden am Tag kämpft.
Ein besonderer Grund, dass ich diese Sportart so mochte, war, dass ich den Start mit vielen Piloten gehasst habe. Es ist kein Problem, wenn der Sportler aus eigenem Fehlverhalten auf dem Waldboden landet. Im Wald gibt es wenige Hindernisse, die einem mit fünfzig Kilometern entgegen kommen. Deswegen kann man das Risiko gut selber kalkulieren. Bei einem Start mit 20 oder mehr Fahrern findet sich immer einen Idiot, der sein Können nicht mit der Geschwindigkeit in Einklang bringen kann. Mehr als einmal habe ich einen Fahrer über den Lenker gehen sehen, weil sie mit dem Adrenalin nicht umgehen konnte.
Da ich schon im gehobenen Alter mit dem Sport angefangen habe, hatte ich nicht mehr den jugendlichen Leichtsinn und konnte mich eher mit den Start im Enduro anfreunden, bei dem höchsten zwei Fahrer gleichzeitig starten. Beim Enduro werden bis zu 10 km lange Runden im Gelände gefahren, wobei der Fahrer möglichst zum richtigem Zeitpunkt an den Prüfstellen ankommen muss. Kommt er zu spät an, gibt es Strafpunkte, genauso wie zu früh. In jeder Runde müssen zwei Sonderprüfungen absolviert werden, eine Enduro-Prüfung und eine Cross Strecke. Diese sollten in der schnellst möglichen Zeit geschafft werden. Die Zeiten werden dann zur Wertung benutzt, sofern keine Strafpunkte gemacht wurden.
Beim Enduro kämpft der Fahrer jedes Mal gegen sich selber. Er setzt sich die Ziele und teilt seine Kondition ein. Er muss nicht auf 20 andere Fahrer aufpassen, die überholen wollen.