Trial ist die Königsdisziplin des Motorradsports. Es ist eine wahre Freude, den Akrobaten auf den Motorrädern zuzusehen. Das erste Mal hatte ich das Vergnügen einen Wettbewerb vor vielen Jahren in Belgien zu besuchen. Der Wettbewerb war sehr familiär, obwohl der damalige Weltmeister und viele Spitzensportler daran teilgenommen haben. Damals gab es noch keine Absperrungen. Es konnte passieren, das plötzlich der Weltmeister neben dir stand und dir die Strecke erklärte, wie es mir mit Eddy Lejeune passiert ist. Leider war ich damals erst 16 Jahre alt und konnte es mir noch nicht leisten, an den Wettbewerben teilzunehmen. Die Faszination hat aber nie nachgelassen.

Was ist Trial?

Die Wettbewerbe werden heute immer noch im Freien abgehalten, obwohl der Indoor Trial sehr populär geworden ist. In der Halle werden künstliche Hindernisse aufgebaut und die Fans können jeden Piloten die ganze Zeit über beobachten, was in der freien Natur nicht möglich ist. Der ganze Sinn beim Trial ist es, den Fuß auf besonders vorbereiteten Etappen nicht auf die Erde zu stellen. Die einzelnen Etappen sind teilweise so schwer, dass man sie zu Fuß nicht abgehen kann. Teilweise müssen natürliche Barrieren von bis zu drei Meter bezwungen werden. Die Piloten scheinen teilweise die physikalischen Gesetze außer Kraft treten zu lassen.

Die Trial Motorräder sind auch aufgrund der extremen Belastungen sehr speziell. Sie wiegen teilweise unter 60 kg und bieten möglichst hohe Bodenfreiheit. Da sie nur auf speziellen Etappen benutzt werden, die extrem kurz sind im Vergleich zu anderen Sportarten, haben sie auch nur einen sehr kleinen Tank. Die Federwege sind extrem lang und die Untersetzung des Getriebes sehr kurz.

Der Trial Sport eignet sich für Jugendliche genauso wie ältere Erwachsene. Mit der richtigen Bekleidung ist die Verletzungsgefahr quasi Null, da nie Geschwindigkeiten erreicht werden, wie beim Moto Cross oder Enduro. Die Motorräder sind auch sehr leise, verglichen mit den anderen Sportarten. Es ist der ideale Sport um auch etwas von der Natur mitzubekommen und die Kameradschaft anderer Begeisterten zu genießen. Auch von den Kosten her, ist der Trial Sport einer der Günstigsten, es wird nur sehr wenig benötigt und die Motorräder leiden auch nicht so extrem unter den Wettbewerben.

Dieser Sport wird auch nie langweilig. Wer das Motorrad wirklich beherrschen möchte, für den ist der Trial Sport genau das Richtige. Einsteiger sollten sich nach Klubs in der Umgebung erkundigen, ein Einführungskurs wird auf jede Fälle empfohlen. Mein Tipp für alle Anfänger im Motorsport! Fangt an die ersten Runden mit geliehenen Trial Maschinen und absolviert die ersten Übungen mit erfahrenen Fahrern. Es sieht so einfach aus, wenn man Profis bei den Wettbewerben beobachtet, das Motorrad aber so zu beherrschen, erfordert jahrelanges Training.

Übrigens waren einige Enduro Weltmeister vorher auch Trial Fahrer!